Dr. Ali Saalabian, 11.01.2018
Fett-Gen-Studie:
Machen Gene dick?
Gibt es Gene, die unsere Veranlagung zu Übergewicht beeinflussen? Unser Genpool ist der Grund, warum die Augen blau und die Haare braun sind. Sie steuern das, was uns ausmacht. Doch: Kann die Genetik auch unsere Kleidergröße bestimmen?
Dieser Artikel geht auf die aktuelle Studienlage ein.
Hin und wieder hört man von übergewichtigen Menschen, dass "sie nichts gegen ihr Übergewicht tun können." Stimmt diese Aussage aus wissenschaftlicher Sicht?
Eine Studie der Stanford University (2018) erwies eindeutig, dass es die Menge und die Qualität unserer Nahrung, und nicht unsere Genetik ist, die unseren Gewichtsverlauf beeinflussen. Die Studie wurde im Journal der American Medical Association veröffentlicht und ich gehe weiter unten im Artikel auf sie ein.
Frühere Forschungen konzentrierten sich vermehrt darauf, wie die Genetik eines Menschen Einfluss auf den Körperbau hat, und wie sich gewisse Ernährungsarten auf den Gewichtsverlust auswirken.
Gibt es ein "Fett-Gen"?
In diesen Studien erhielt ein Gen besonders viel Aufmerksamkeit: das FTO. 2007 fanden Wissenschaftler heraus, dass Menschen mit bestimmten strukturellen Unterschieden in diesem Gen tatsächlich eine um 20 bis 30 % höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, fettleibig zu werden.
Klar ist, dass Dutzende anderer Gene ebenfalls mit der Gewichtsregulation verknüpft sind. Einige führen zum Beispiel dazu, dass einige Menschen mehr Fett einspeichern als andere.
Zwischenfazit: Es ist nach wie nicht eindeutig geklärt, wie viel Gene tatsächlich zum Gewicht eines Menschen beitragen.
Sind wir dazu bestimmt, übergewichtig zu sein?
Eine weitere interessante Studie:
Wissenschaftler der University of California in Los Angeles ernährten eine Gruppe von Mäusen acht Wochen lang mit einer «normalen» Ernährung und stellten sie danach acht Wochen lang auf eine fettreiche, zuckerreiche Diät um.
Während das ungesunde Futter für einige Nagetiere keine Veränderung des Körperfetts verursachte, stieg der Körperfettanteil bei anderen Tieren um mehr als 600 Prozent! Sind einige Mäuse dazu geboren, fett zu werden?
Die Wissenschaftler identifizierte elf genetische Regionen, die mit der Entwicklung von Fettleibigkeit und Fettzunahme in Verbindung stehen.
Im Jahr 2010 veröffentlichten britische Forscher einen Artikel, in dem sie das genetische Profil von fast 21.000 Männern und Frauen untersuchten. Sie stellten fest, dass 17 Gene, die zur Fettleibigkeit beitragen, für nur zwei Prozent der Fälle von Fettleibigkeit in der Gruppe verantwortlich waren.
Diese beiden Studien legen nahe, dass es unsere schlechten Ernährungsgewohnheiten, und nicht unsere Gene sind, die uns Fett machen.
Fettleibigkeit ist eine sehr komplexe Angelegenheit, und viele Faktoren haben einen Einfluss auf uns: Unser Verhalten, unsere Lebensweise, und die Gesundheitsveranlagung. Ja, Fettleibigkeit kann sich quer durch Familienstammbäume schlängeln – allerdings nicht wegen der Genetik, sondern wegen der Gewohnheiten der Familie und dem Umfeld, in dem man sich bewegt.
Viel Fett und viele Kohlehydrate machen dick
Sie sind noch nicht überzeugt?
Die oben zitierte Studie der Stanford University untersuchte 600 übergewichtigen Erwachsene, die sich einem genetischen und Insulintest unterziehen mussten, bevor man sie auf eine (zufällig zugeteilte) Diät mit weniger Fett und Kohlenhydraten setzte.
Der Gewichtsverlust betrug im Durchschnitt etwa 6 kg pro Jahr, unabhängig von Gen, Insulin und Ernährungstyp.
Das Endergebnis der Studie lautet, dass es die Menge und Qualität der Nahrung, und nicht die Genetik der Person ist, die zu Gewichtsverlust führt. Gesundes Essen macht den Unterschied. Teilnehmer, die prozentual am wenigsten industriell verarbeitete Nahrungsmittel, zuckerhaltige Getränke und ungesunde Fette gegessen hatten, verloren das meiste Gewicht.
Fazit: Genetik ist nicht genug
Dieses Studienergebnis hat mich nicht überrascht. Die Familienanamnese und das genetische Profil alleine reichen nicht aus, um einen Menschen dick zu machen. Die Genetik spielt zwar eine Rolle, aber in Wahrheit müssen wir uns selbst zur Verantwortung ziehen: unter dem Strich beeinflussen unsere Ernährung und unser Lebensstil unsere Kleidergröße.
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